Yvonne Muller

28 June 2006

April 2006

Ein ereignisreicher Monat liegt wieder hinter uns. Alte Kapitel wurden abgeschlossen und neue in die Wege geleitet.

Am 1. April kennt man auch hier den „foolsday“, doch wir hatten weder Lust noch Zeit, um uns auf die Schippe zu nehmen. Dafür bekam ich Bescheid von der Altersvorsorge aus der Schweiz. War wohl nicht als April-Scherz gedacht, als sie mir mitteilten, dass ich keinen Anspruch auf eine Witwenrente habe. Ohne eigene Kinder muss die Frau mindestens 5 Jahre verheiratet (wir waren 18) und 45 Jahre alt sein. Ich werde aber leider erst am 6. November 45. Das heisst, dass ich in Zukunft meinen und den Lebensunterhalt für Savitha hier verdienen muss bis ich 65 Jahre bin und meine eigene Rente bekomme. Bitter, aber leider wahr. Inzwischen habe ich mich damit abgefunden und sehe den negativen Bescheid als Herausforderung, mir hier etwas Neues aufzubauen. Savitha und ich werden es schaffen. Ich sehe trotzdem zuversichtlich in die Zukunft.

Trotz dem negativen Bescheid liessen Savitha und ich den Kopf nicht hängen, denn wir freuten uns auf ein tolles Wochenende bei unserer Freundin Daniela in Cochin, wo wir auch ihre Mutti aus Salzburg kennen lernten. Am Sonntag abend gingen wir alle zusammen an die grosse Modenschau von Hari Anand, einem Modeschöpfer aus Cochin. Die Show war das versprochene Geburtstagsgeschenk von Hans gewesen, welches ich nun einlöste. Schade, dass er nicht dabei sein konnte, er wäre begeistert gewesen. Ich habe auch ein paar Kreationen von Hari und er zeigte 80 neue Modelle. Eine tolle Show mit wunderschönen Saris, bestickt mit Pailletten, Perlen und Swarovski-Steinen, aber auch flippige Churydars, gewagte Schnitte und Farbkombinationen, indische Modelle, westlich angehauchte Kreationen und Fusion-Mode. Die Show wurde von Fashion TV aufgezeichnet, was sicher eine grosse Ehre war für Hari Anand.

Zwei Tage später waren wir an der Schulabschlussfeier von Savitha. Sie bekam ihr Zeugnis und wir waren zufrieden mit den Leistungen. Ausser etwas Nachhilfe in Maths, wird sie es auch in der neuen Schule schaffen. Sie verabschiedete sich nochmals von allen Freundinnen und Schulkollegen, deren Eltern, den „Ayammas“ (Helferinnen) und unter all den Lehrern kam einer auf mich zu, begrüsste mich mit Handschlag und verriet mir, dass Savitha immer seine Lieblingsschülerin gewesen sei. Das war wohl kaum der Hindi-Lehrer gewesen. Nein, der Turnlehrer... Sogar die Klassenlehrerin verdrückte eine Träne im Augenwinkel und auch ich hatte ob all dem Abschied einen Kloss im Hals.

Während all diesen Tagen liefen die Vorbereitungen für unsere Pilgerfahrt nach Wynad auf Hochtouren. Doch Dr. Gopika hatte wie immer alles prima organisiert. Am Freitag, 7. April ging es in aller Herrgottsfrühe nach Cochin, Thrissur, Calicut und am Abend noch in die Berge nach Wynad bis nach Kalpetta, unserem Etappenziel. Die Reise war lang und anstrengend und das Auto bis unters Dach gefüllt. 7 Personen plus die Hauptperson: Hans in seinem Töpfchen und Gepäck für 4 Tage.
Am nächsten Morgen fuhren wir während zwei Stunden dem Tag entgegen durch riesige Teak- und Bambuswälder, vorbei an Reisfeldern, wir sahen unzählige Affenfamilien, Rehe und ein riesiger Büffel überquerte gemütlich vor unserem Auto die Strasse. Der Tag erwachte, die Sonne ging golden am Horizont auf und schon waren wir beim Thirunelli-Tempel. Savitha freute sich darauf, die heutige Pooja für Papa machen zu dürfen. Schliesslich durfte Rolf-uncle den Holzscheit anzünden und Mama hat die Pooja an der Beach gemacht. Ich liess ihr gerne den Vorrang, da es wieder sehr emotional war. Das war nun der allerletzte Akt für Hans.
Barfuss erklommen wir die Treppe zum Tempel. Oben angelangt, blieb ich wie angewurzelt stehen. Es war kaum zu beschreiben, aber vor mir lag der Hindu-Tempel in der Morgenstimmung und dahinter die Bergkette, die genau gleich aussah, wie wenn ich vor meinem Elternhaus auf der Lenzerheide gestanden hätte. Vom Scalottas zum Danis bis zum Stätzerhorn hinüber. Es war überwältigend und ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich war Hans und meinen Eltern so nah, dass es weh tat und ich wusste, dass es Hans hier gefallen würde. Er war meiner Familie immer sehr nah gestanden und in all den Jahren wurde in der Familie Bruderer keine Entscheidung gefällt, ohne Hans nach seinem Rat gefragt zu haben. Hans war immer gerne auf der Lenzerheide gewesen und die Berge haben ihm gefallen, auch wenn er weder Ski fuhr, noch sich sonst sportlich im Schnee betätigte. Und jetzt war er hier und es sah genauso aus wie auf der Lenzerheide. Damit war ein Teil von ihm an seinem Lieblingsort im Meer bei Varkala und der zweite Teil hier in den Bergen, wo er sich fast in der Schweiz wähnen konnte. Für mich war es der schönste Augenblick der ganzen Reise. Den werde ich nie vergessen. Dr. Gopika hätte sich keinen schöneren Ort aussuchen können.
Inzwischen war alles organisiert und wir gingen zum heiligen Fluss hinunter. Natürlich habe ich keinen Ganges erwartet, aber doch einen Fluss oder mindestens einen Bach, aber das war ein Rinnsal! Wirklich nicht mehr. Nach der Trockenzeit plätscherte nur wenig Wasser und an dieser Stelle war alles mit Knöchlein übersät. Savitha stand im Wasser, schüttete die Knöchlein ins Wasser und legte auch das Tontöpfchen in die Wasserrinne, so dass es sich füllte. Ich stand am Ufer, betete und wieder flossen die Tränen. Ich war wirklich froh, dass Savitha diesen letzen Abschnitt für ihren Papa gemacht hat und ich nur zuschauen konnte. Es war schon sehr emotional und obwohl ich mich gut fühlte, war es doch wieder ein Abschied.
Danach spazierten wir wie alle anderen Pilger den Flusslauf hinauf, wo der Bach zu einem Bad gestaut war. Dr. Gopika und Savitha machten ihre rituelle Waschung, bevor sie zum Priester gingen für die Pooja. Beim Auslauf des Teiches floss das Wasser als kleines Bächlein in einem tiefen Graben weiter ins Tal. Darin standen Savitha und Dr. Gopika nebeneinander, vor sich eine Art Steinmauer, wo sie die Pooja drauf machten und der Priester gab von oben her Anweisungen. Es wurden ihnen Blätter gereicht, Grasbüschel, eine Handvoll Reis und Blumenblüten. Der Priester sagte die Gebete in Sanskrit vor, die nachgesagt werden mussten. Savitha und Dr. Gopika verneigten sich vor ihren Opfergaben, schöpften Wasser aus dem heiligen Bächlein und „wuschen“ den Reis, sie kreisten die Reiskörner zwischen den Fingern 3x über dem Kopf und diese Zeremonie wiederholte sich 7x. Am Schluss wurde das Blatt mit dem Reis und den Gräsern wie ein Schiffchen geformt und dem Wasser übergeben. Savithas Schiffchen konnte sich durch diverse Windungen einen Weg bahnen und kam am weitesten voran, bis es irgendwo an einem Ast hängen blieb. Damit war die Zeremonie abgeschlossen. Dr. Gopika hatte sie für ihr Sanskrit gelobt und sie hatte ihre Aufgabe mit Bravour gelöst. Sie war auch sichtlich froh und erlöst, alles hinter sich zu haben. Wieder zurück beim Tempel begann die offizielle Morgenpooja und auch da waren Dr. Gopika und Savitha wieder an vorderster Front dabei. Ich durfte das Heiligtum nicht betreten, habe aber von draussen das meiste mitbekommen.
Auf der Fahrt zurück ins Hotel gingen wir noch bei einem anderen Tempel vorbei. Der sollte so quasi neben der Hauptstrasse liegen, doch wir fuhren und fuhren und fuhren, bis wir ihn endlich in der Mittagshitze erreichten. Wir machten unsere Poojas, umkreisten den heiligen Banyanbaum 7x und gedachten bei jeder Runde einem lieben Menschen. Püntlich zum Mittagessen erreichten wir müde das Hotel. Wir hatten den ganzen Vormittag nichts gegessen und gestern gabs nur vegetarische Kost. Doch jetzt durften wir zuschlagen und es gab Fisch und Chicken satt. Danach hatten wir unsere Siesta verdient. Im Laufe des Nachmittags zog ein heftiges Gewitter auf mit starken Regengüssen, es stürmte, blitzte und donnerte gewaltig. Dr. Gopika deutete das als gutes Omen und als Geschenk der Götter. Jetzt würden die Knochen von Hans weg geschwemmt, das Töpfchen dazu und somit sei er endgültig erlöst und könne in Frieden ruhen. Schön, wie alles immer perfekt geklappt hat, wie uns die Götter beistehen und wir sind überzeugt, dass wir nun alles für unseren Hans getan haben.
Am nächsten Tag ging es wieder zurück in die „Zivilisation“. Beim Pooko-See liess ich mich mit den Kindern über den See rudern und wir Frauen fuhren danach noch in einer Pferdekutsche um den See herum. Ein typischer Platz für indische Touristen, hübsch, aber auch leicht kitschig. Nach einem Eis waren wir alle wieder fit für die Weiterfahrt. Wir checkten am Mittag im Hotel in Calicut ein und am Nachmittag trafen wir den Acharya vom Pathanjali-Yoga-Center auf dem grossen Schulhofareal, wo am Nachmittag ein Seminar stattfand und gegen Abend die Massenmeditation. Zu diesem Anlass hätte Hans eigentlich als „Patron“ eingeführt werden sollen. Dr. Gopika hielt am Seminar ein Referat und zur offiziellen Einweihung durfte ich den ersten Docht des Deepam anzünden. Das hat es während den letzten 10 Jahren noch nie gegeben. Sonst stand ich immer im Hintergrund oder kam erst nach Hans an die Reihe. Das war eine grosse Ehre!
Bei der anschliessenden Meditation, wo sich an die 2'000 Leute eingefunden hatten, waren wir nicht mehr lange dabei, weil wir noch Freunde von Geetha besuchen wollten. Ich hatte diese Veranstaltung bereits vor einem Jahr erlebt. Damals haben Rolf, Ina und ich fleissig mitgeturnt und meditiert, während sich Hans mehr auf die Meditation beschränkt hatte.
Am letzten Tag unserer Pilgerreise fuhren wir nach Guruvayoor, wo der wichtigste Hindutempel in Kerala steht. Ich wartete wieder draussen und schaute dem geschäftigen Treiben zu. Gopikas blieben auch nicht lange - sie hätten noch stundenlang in der Schlange anstehen müssen, um ins Heiligtum zu gelangen. So begnügten sie sich damit, einen Blick aus der Weite auf die Gottheit zu erhaschen. Und wieder stand uns eine lange Autofahrt bevor. In Cochin besuchten wir Bekannte von Gopikas und gingen auf kurze Shopping-Tour. War mit Hans jeweils spannender gewesen! Abendessen gab es in Alleppey und gegen Mitternacht kamen wir alle müde, aber gesund nach Hause. Es war ein Abenteuer gewesen, doch alles ging gut und wir haben unsere Mission erfüllt. Jetzt sind wir „frei“ und können unsere Zukunft weiter planen.

Am 12. April gab Julian sein letztes Piano-Konzert, bevor er ein paar Tage später nach England flog, wo er die nächsten Jahre in einer Musikschule in Manchester studieren wird. Eine grandiose Chance für den 15-jährigen Piano-Virtuosen. Sicher wird es für ihn nicht leicht sein, in einem fremden Land zu wohnen, weit weg von zu Hause und seiner Kultur, aber er war ja bereits im letzten Sommer da und konnte schon etwas europäische Luft in England, Holland, Belgien und Frankreich schnuppern und hat bereits enge Banden geknüpft zu Familien, die zu ihm schauen werden. So hoffen wir, dass er möglichst viel profitiert von seinem Musikstudium. Das Konzert war eines der Besten, die er je gegeben hat. Zudem stand das Konzert dieses Mal nicht unter der Führung seines Vaters, sondern der Alliance Francaise. Deshalb verkam das Konzert nicht wie sonst zu einem Familien- und Jekami-Anlass. Ohne Vaters Kinderchor, dem Kirchenchor, der Heilsarmee-Brassband und wer sonst jeweils noch Lust hatte, ein Ständchen zu bringen...

Am gleichen Tag liess ich mir auch ein neues Outfit in Trivandrum verpassen. So nach dem Motto: ein neuer Lebensabschnitt – eine neue Frisur. Mit den grauen Haaren fiel der Altersunterschied zu Hans nie auf. Doch jetzt war eine Veränderung an der Zeit. Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben die Haare gefärbt und anstatt blond/grau trage ich jetzt eine Kurzhaarfrisur in Mahagoni. Ich finde es super und unter all den schwarzhaarigen Leuten falle ich gar nicht mehr auf. Nur Savitha musste sich daran gewöhnen.

Nach diversen Muslim-Feiertagen folgte „Vishu“, das Neujahr der Hindus, wo ich zu einem gemütlichen Lunch bei Andresas im Thapovan eingeladen war. Von den Ostertagen danach haben wir auch nicht viel mitbekamen, da es in Varkala kaum Christen gibt und deshalb keine Prozessionen durchs Dorf führen.

Dafür waren wir am Ostersonntag zur Taufe der kleinen Eva eingeladen. Eva ist das Baby der jüngsten Schwester von Valsala. Bei dieser Gelegenheit sah ich zum erstenmal, wohin Bindu vor einem Jahr geheiratet hatte. In ein kleines Dorf, völlig abseits gelegen, in einem kleinen Häuschen wohnt sie mit 9 weiteren Mitgliedern ihrer Schwiegerfamilie. Sehr eng, dunkel und winzig alles, aber sie fühlt sich da wohl, sie hat einen guten Ehemann und eine liebe Schwiegermutter. Ich war natürlich die grosse Sensation und sofort wurde ein Stuhl für mich aufgestellt. Wurde sicher schon Tage zum Voraus organisiert! Die Taufe fand im Nachbarhaus statt. Ein kleines Lehmhaus mit einem mit einer Plane überdachten Vorraum. Es war heiss und stickig hier drinnen und die 60 Pfingstgemeindler sassen dicht gedrängt auf Reismatten am Boden. Nur die Ehrengäste – Savitha und ich – durften auf zwei Stühlen Platz nehmen. Zwei altersschwache Ventilatoren wirbelten heisse Luft durcheinander. Der Schweiss rann in Bächen und auch die kleine Eva hatte Schweissperlen auf Stirn und Stupsnäschen. Drei Priester - der Dorf-Priester, der District-Priester und einer aus der Verwantschaft hielten die Predigt, die schon über 2 Stunden dauerte. Als wir dazu kamen, hiess es, dass in 10 Minuten die Taufzeremonie beginnt. Aber aus den 10 Minuten wurden nochmals 1½ Stunden. Die fanatische Art passte mir nicht und wenn man nichts versteht, tönt es wie bei einer Wahlpropaganda. Da wird auf die Leute eingeredet und alle rufen immer wieder verzückt dazwischen „Halleluja“, „Praise the Lord“ oder „Sotram“ – was soviel heisst wie „segne uns“. Das hat so etwas Sektiererisches an sich. Die Taufzeremonie war im schlichten Rahmen und anstatt dem Täufling Wasser über den Kopf zu tröpfeln, wurde das Baby mit den Eltern gesegnet. Auch Eva war froh, als alles überstanden war. Sie schrie und strampelte in den Armen des Priesters – hätte ich auch an ihrer Stelle, wenn er so auf mich eingeredet hätte. Nach dem Mittagessen fuhren wir mit Daniel noch in den Zoo nach Trivandrum und zum Eis essen. So hatten wir ein wenig anders Ostern gefeiert als sonst, aber es war ein schöner und erfüllter Tag gewesen.

Die Woche nach Ostern war ruhig, so dass ich zu Hause einiges erledigen konnte. Ab 24. April war dafür wieder grosses Programm angesagt. Wir meldeten Savitha offiziell in der neuen Schule an, nachdem ich die Tage davor wegen dem Transfer-Certifiate gerannt war. Am gleichen Tag hiess es, dass ich noch ein Haus besichtigen könne. Ich machte mir keine grossen Hoffnungen – einfach wieder eines mehr. Aber nein, dieses Mal wars etwas anderes! Ein neues Haus, welches erst gerade fertig wurde. Wohnzimmer, Esszimmer, zwei Küchen, 5 Zimmer auf zwei Etagen, zwei Bäder, Dachterrasse, Autounterstand, eine Aussentoilette mit Dusche und ein wenig Umschwung. Halt nach typischen indischen Standards gebaut mit kleinen Zimmern und nicht alles ist perfekt und praktisch, aber passabel. Als Übergangslösung sicher das Beste, was mir bis jetzt angeboten wurde. Und das zu einem sehr vernünftigen Preis. Für 85 Franken (knappe 60 Euro) kann man wirklich nichts sagen. Ja, das wird unser baldiges zu Hause. Für die Inder ist nicht das Haus das Wichtigste, sondern das Umfeld. Und auch das stimmt. Wir sind in einer sehr guten und sicheren Wohngegend, in einer ruhigen Seitenstrasse, den Hauseigentümern können wir vertrauen und sie wohnen gleich 3 Häuser weiter. Sie werden uns beim Einleben helfen und unterstützen und auch mit den Nachbarn sollte es keine Probleme geben. Ich musste mich sofort entscheiden, da sie einem anderen Interessenten das Haus eigentlich schon versprochen hatten, doch lieber hätten sie uns als Mieter. Also sagte ich zu und ich denke, dass ich die Entscheidung nicht bereuen werde. Am nächsten Tag habe ich nochmals alles in Ruhe besichtigt, danach durfte ich den Mietvertrag selber aufsetzen und in der letzten Maiwoche werden wir das Haus einweihen. Der Astrologe wird uns noch ein gutes Datum mit der besten Zeit geben.

Ich bin überzeugt, dass es so sein musste, dass es mit dem „Hexenhäuschen“ nicht geklappt hat. Der Astrologe hatte immer gesagt, dass wir uns erst um ein neues Haus kümmern sollen, wenn Hans in Thirunelli sei. Somit war die Zeit noch nicht reif gewesen und kaum war alles erledigt, fiel mir dieses Haus in den Schoss. Also wird es das richtige sein. Dass es mit dem Shankar-Haus nicht geklappt hat, beschäftigt mich nicht mehr. Die Eigentümer wollten mir mit den letzten Bauarbeiten nicht entgegen kommen und mit dem Preis wurden wir uns auch nicht einig. Zudem hätte ich da praktisch alles neue Möbel kaufen müssen, weil meine einfach zu gross und zu sperrig gewesen wären. Jetzt aber kann ich noch die alten Möbel gebrauchen und wenn wir dann in etwa 2-3 Jahren wirklich nochmals umziehen wollen, dann kann ich immer noch neue Möbel anschaffen. Jetzt freuen wir uns alle auf den Umzug und auch Dr. Gopika ist froh, eine so gute Lösung für uns gefunden zu haben. Zum Einkaufen sind wir in wenigen Minuten in Kazhakuttom, wo wir alles bekommen und Savitha kann mit dem Rad zu Schule fahren. Zudem hat es im Quartier viele Kinder, welche die gleiche Schule besuchen. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns schnell einleben werden und es uns gefällt. So sind wir jetzt schon fest am Ausmisten und Aussortieren, damit wir Ende Mai all den überflüssigen Plunder los sind. Auch der ganze Umzug sollte keine Hexerei sein. Es haben sich schon so viele Helfer gemeldet - Shaji kennt einen Lastwagenfahrer, der uns günstige Konditionen gewährt und an starken Männern wird es nicht mangeln. Nur muss ich alles vorbereiten, dann überwachen und Anweisungen geben. Aber auch das wird zu schaffen sein. Wenn ich denke, was ich alles schon erreicht habe in diesen turbulenten Monaten – ich wuchs ja richtig über mich hinaus! – so wird auch der Umzug zu bewältigen sein.

Ob ich im Mai dazu komme, den Newsletter zu schreiben, ist noch nicht klar, aber sobald wieder ruhigere Zeiten einkehren, melde ich mich und bestimmt hört ihr Ende Juni von mir. Bis dahin also alles Gute und drückt uns die Daumen, dass alles gut geht. Die neue Adresse mit Telefonnummer wird zu gegebener Zeit bekannt gegeben. Die e-mail Adresse bleibt gleich.

Wir schicken euch herzliche Grüsse – zum letzten Mal aus der Villa Deepam

Yvonne und Savitha