November 2006
Das Leben hier kann ganz schön anstrengend sein und ich habe jetzt die Winterferien in der Schweiz mehr als nötig! Doch bevor es los geht, lasse ich den vergangen Monat Revue passieren:
Wir genossen Mamis Besuch sehr und im 4-Mädel-Haus ging es oft laut und lustig zu und her. Savitha fand es schön, ein Grossmami zu haben und sie meinte später, dass ich meinem Mami im Charakter sehr ähnlich sei. Wir verbrachten viele gemütliche Stunden auf der Dachterrasse und deshalb spielte es auch keine Rolle, dass wir kein grosses Programm abspulten.
Trotzdem sassen wir natürlich nicht die ganze Zeit nur faul herum. Einen Tag verbrachten wir in Varkala, wo ich Mami nochmals die leere Villa Deepam zeigte und sie meinte, dass mein jetziges Haus viel gemütlicher sei und ich bin ganz ihrer Meinung. Bei dieser Gelegenheit lernte sie auch Shaji kennen, meinen früheren Fahrer und seit Juni ist er mein Watchman für die Villa Deepam. Wenns Probleme gibt im Vishakham, reicht ein Anruf und Shaji kommt vorbei oder er organisiert die Handwerker und ist immer zur Stelle, wenn wir ihn brauchen. Auch bei unserer früheren Nachbarin Mani schauten wir rasch vorbei, damit Mami einen Blick in einen anderen indischen Haushalt werfen konnte. Mani freute sich sehr und wir blieben kurz für ein Glas Zitronensaft mit Kuchen und Bananen. Im Dorf schauten wir im einen oder anderen Shop vorbei, um „hallo“ zu sagen und Mami vorzustellen. Der Besuch der Mutter hat hier einen sehr hohen Stellenwert und in Zukunft wird jeder nach dem Wohlergehen meiner Mutter fragen, wenn ich wieder vorbei komme. Für Mami war es spannend zu sehen, wo und mit wem wir früher verkehrten. Beim Kairali-Jewellery verstummte das gesamte Personal samt Kundschaft und alle reckten die Hälse zur Tür, so dass es schon fast peinlich war. Während wir bedient wurden, hörten wir das Getuschel um uns herum, weil jeder Verkäufer seinen Kunden erklären musste, wer wie waren. Wir liessen uns aber nicht weiter stören und ich durfte mir in aller Ruhe meinen Geburtstagsschmuck von Mami aussuchen.
Weiter fuhren wir zur Papanasam Beach, wo ich im Februar die Pooja für Hans machte und die Asche dem Meer übergab. Es war genauso friedlich wie damals und nachdem Mami bereits alle Fotos kannte, konnte sie sich natürlich die ganze Zeremonie genau vorstellen. Wir waren beim Helilandeplatz, spazierten den Klippen entlang und im Preeth wartete ein feiner Teller gegriller Riesencrevetten mit Zitronen-Reis auf uns. Mami war begeistert von diesem Ausflug, da sie sich noch an jedes Detail vor 9 Jahren erinnerte, als sie bei uns war. Damals war Savitha erst gerade zu uns gekommen und vieles war auch für uns noch sehr neu. In all den Jahren hat sich natürlich viel getan und sie registrierte jede Veränderung. Deshalb brauchte sie auch keinen Fotoapparat. Sie speicherte alle Erlebnisse und jedes Detail wird auch in Zukunft jederzeit abrufbereit sein.
Am gleichen Abend gabs noch eine grosse „Hundeaktion“. Wir transportierten Bina und die kleine weisse Rani zu Shyamalas Haus, der Köchin vom Geethanjali. Bina war fasziniert von den drei Wellensittichen im Käfig und vergass alles um sich herum. Sie starrte und staunte. Als dann aber Hühner herum gackerten, wurde sie ziemlich nervös und zog erbittert an ihrer Leine. Wir fragten uns wirklich ob das gut geht, denn Bina ist zwar ruhig, aber so viele Tiere um sich herum ist sie sich nicht gewöhnt. Wir erfuhren zudem, dass es hinter dem Haus noch eine Kuh gibt, die bald kalben wird. Später wurde sie mit Rani nochmals zu Verwandten umplatziert, die keine weiteren Tiere haben, dafür ein richtiges Hundehaus. So wars auch uns wohler, da wir bereits dachten, wir müssten mindestens für Bina nochmals ein neues Plätzchen finden. Rani würde sich an den „Zoo“ gewöhnen, aber für Bina wäre es nicht so einfach. Doch jetzt ist alles in Ordnung und wir können die beiden jederzeit besuchen, was Valsala und Savitha bereits getan haben. Auch hier sah Mami nochmals ein typisches Haus einer einfachen Familie. Wie üblich war alles klein, dunkel und düster, weil es halt zu mehr als einer Glühbirne in jedem Raum nicht reicht. Dafür wurde der TV so plaziert, dass jeder Besucher ihn gleich sah. DAS Statussymbol!
An einem Abend fuhren Mami und ich mit einer Rikscha in die nähere Umgebung, wo ich ihr das neue Gästehaus „Wild Palms on Sea“ zeigte. Sie war begeistert von der Anlage direkt am Meer und sie meinte, dass ich meine Besuche gut und gerne dort unterbringen kann, weil es bei mir zu Hause einfach zu eng dafür ist. Weiter gings der Beach Road entlang zur Kirche, wo wir damals die Abdankungsfeier für Hans machten. Die Sonne versank malerisch hinter der Mariengrotte im Meer, wo sich die Leute zum Abendgebet im Sand versammelt hatten. Auch in der Kirche sassen ein paar Frauen am Boden um zu beten. Es war schön, hier in der Stille nochmals die Erinnerungen an die Messe hoch kommen zu lassen. Trotzdem bin ich froh, dass Hans nicht auf dem dazu gehörenden Friedhof beerdigt wurde. Da ist er uns im Herbalgarden bei Gopikas wirklich näher und wir wissen auch, dass es ihm dort viel besser gefällt. Da ist er bei den „Leuten“ und nicht auf einem vergessenen, kahlen Friedhof mitten unter unbekannten Seelen.
Mein 45. Geburtstag rückte näher und wir entschieden uns, einen Tag früher zu feiern, damit Savitha uns an die Kovalam Beach begleiten konnte. Ich wünschte mir wieder einmal einen richtigen Schweizer-Zmittag im Swiss Café mit „Züri Gschätzlets“, Wienerschnitzel und grossem Salatteller, wie man ihn hier sonst nirgends bekommt. Dazu die herrliche Aussicht von der Terrasse aus aufs Meer und die Touristen, die langsam wieder die Beach bevölkern. Fürs Dessert dislozierten wir zum „Taj Green Cove“, wo wir uns am grosszügigen Buffet bedienten und der Hotelmanager persönlich führte uns durch die Anlage. Hier hatten wir den 75. Geburtstag von Hans gefeiert und deshalb gehörte auch das Taj-Hotel zum Ferienprogramm von Mami. Es war ein wunderschöner Tag gewesen und ich werde noch lange davon zehren.
Der nächste Tag war dafür das pure Gegenteil und ich vergass völlig, dass es eigentlich „mein“ Tag gewesen wäre. Und damit auch der Stichtag für meine Witwenrente. Wenn ich diesen Tag mit Hans hätte zusammen feiern können, würde ich ab jetzt in den Genuss einer Witwenrente kommen, falls ihm etwas zustossen würde. Doch inzwischen ist das Thema abgehakt, da ich eh nichts ändern kann. Ich habe in diesem Jahr die „Ära Varkala“ abgeschlossen, habe mein Leben neu gestaltet, was mir wirklich gut gelungen ist und jetzt wo alles läuft, werde ich zuerst meine Winterferien in der Schweiz geniessen. Danach kümmere ich mich mit frischem Elan um meine weitere Lebensplanung. Ich habe bereits ein paar Ideen, die ich umsetzen möchte und bin gespannt, was sich realisieren lässt und was das Leben für mich bereit halten wird...
Doch am Montag, 6. November hatte ich ganz andere Sorgen, als mich um meine Zukunft zu kümmern und Pläne zu schmieden. Es ging noch immer um das leidige Depot für die Villa Deepam. Seit Tagen hing ich am Telefon, um den Hauseigentümer Shaji in London und seine Verwandtschaft in Varkala zu mobilisieren. Von ihm selber konnte ich keine müde Rupie erwarten, da er wieder einmal mehr in einer Alkohol-Entzugsklinik lag. Sein Geschäft musste er verkaufen, das Geld ist verpufft, die Frau hat ihn mit den Kindern verlassen und er ist mit allen verkracht. Keine guten Voraussetzungen für mich! Da wir in den vergangenen 10 Jahren kaum Kontakt zu ihm hatten, wendete ich mich an die Verwandtschaft. Es war absolut zermürbend und nervenaufreibend, denn niemand wollte die Verantwortung übernehmen und Geld heraus rücken. Es ging soweit, dass ich überhaupt niemanden mehr telefonisch erreichte – sobald meine Nummer auf dem Display erschien, wurde nicht abgehoben oder das Telefon abgestellt. Es war kaum noch zu ertragen und deshalb entschied ich mich, in Varkala aktiv zu werden. Ich wollte unbedingt vor meiner Abreise dieses Kapitel beenden, sonst bin ich während meiner Abwesenheit für das Haus verantwortlich und müsste die Polizei als Schutz einschalten. Ich beriet mich mit Bose und besuchte danach die drei Hauptbeteiligten zu Hause, denen ich ein Ultimatum von 5 Tagen stellte. Wenn ich bis am Samstag abend kein Geld bar auf den Tisch bekomme, werde ich am Montag, 13. November die Polizei einschalten. Basta – kein Kompromiss, keine Verhandlungen, keine leeren Versprechungen mehr!!! Danach war mir um einiges wohler. Und war es nur drum, etwas bewegt zu haben, was immer auch kommen mag. Falls ich den Fall wirklich weiter ziehen muss, wird mir Bose helfen, da er mir einen Anwalt wüsste und gute Beziehungen zur Polizei in Varkala hat. Ich wollte einfach etwas Druck aufsetzen, hoffte aber natürlich, dass sich die Sache gütlich regeln lässt, weil ich ehrlich gesagt weder Lust noch Zeit habe, mich auch noch um den ganzen Polizeikram zu kümmern. Zudem blieben mir nur noch 2 Wochen Zeit. Aber im Ernstfall werde ich den Fall durchziehen und für mein Geld kämpfen. Auch wenn Shaji nicht bezahlen kann, die Familie ist reich und der Betrag ist für sie keine grosse Angelegenheit. Aber natürlich sind sie rechtlich nicht verpflichtet, Shaji beizustehen. Ich kann nur darauf hoffen, dass sie sich mir zuliebe einigen und mir helfen, weil wir in den 10 Jahren immer ein nettes Verhältnis zu allen Familienmitgliedern in Varkala hatten. Zudem steht mir das Depot rechtlich zu.
Und schon nahte Mamis Abschied. Am zweitletzten Abend begleiteten wir Gopikas in einen bekannten Tempel am Stadtrand von Trivandrum. Wir kamen genau zur Gebetszeit und so war der Tempel erfüllt von ohrenbetäubend lauter Tempelmusik mit Tempelhörnern, Trommelwirbeln und Glockenklang, als der Priester im Sanktum-Sanktorum die Pooja machte. Mami war fasziniert - diese geballte Religiosität der Gläubigen, wie sie sich vor den Altaren drängten und mit welcher Inbrunst und Hingabe zur den Göttern gebetet wurde. Ein unvergessliches Erlebnis für Mami. Zum Essen fuhren wir ins Muthoot Plaza Hotel, wo wir einen richtigen Familienabend genossen.
Den letzten Abend verbrachten wir zu Hause und nach dem Dinner wurden wir mit einem Unterhaltungsprogramm überrascht. Salina kam mit ihren Mädchen herüber, die schon den ganzen Nachmittag mit Savitha in ihrem Zimmer übten, tuschelten und sich dort versteckt hielten. Wir sassen in der Wohnhalle und die Mädchen führten uns den Cinematic Dance vor, den sie extra für den grossen Bühnenauftritt an Onam einstudiert hatten. Es folgten weitere Tänze, Gedichte wurden rezitiert und viel gesungen. Ein Hindu-Gebet in Malayalam von allen Mädchen, Savitha trug ein christliches Gebet vor, welches sie in der Schule jeden Tag singen, Susmi und Jasmi einen Muslim-Prayersong in Arabisch und Savitha noch „I ghöre es Glöggli“ in Schweizerdeutsch. Und zum Abschluss der Vorführungen noch die Nationalhymne. Für die Kinder ist es selbstverständlich, dass sie mehrsprachig aufwachsen und es ist schön, wie die verschiedenen Religionen friedlich nebeneinander Platz haben.
Der Abschied von Mami am nächsten Morgen fiel nicht sehr schwer, da wir uns in drei Wochen ja bereits wieder in die Arme schliessen können. Mami freut sich schon darauf, meinen Besuch vorzubereiten und ich habe auch noch alle Hände voll zu tun, alles bis zu meinem Abflug zu erledigen, so dass Valsala und Savitha mit den Hunden (Jimmy und Jonny) die 6 Wochen alleine klar kommen und auch fürs Geethanjali gab es organisiatorisch noch viel zu tun.
Kaum hatte ich mich am Donnerstag von Mami verabschiedet, begann der Reigen der Probleme auch schon wieder. Nein, es durfte nicht wahr sein!!! Wir hatten bereits davor schon heftige Regenfälle gehabt, zum Teil mit starken Gewittern und mit den üblichen Stromausfällen, die meist schon vor dem ersten Regentropfen oder Windstoss einsetzten. Am 10. November hatten wir am Abend ein dermassen starkes Gewitter, dass ich noch im Dunkeln Pass, Geld, die wichtigsten Papiere und meinen Schmuck bereit legte, falls wir das Haus blitzartig verlassen müssen. Es war absolut unheimlich und es krachte nur so, während die Blitze taghell zuckten. Das Gewitter verzog sich zum Glück wieder, doch wir hatten mehr als 12 Stunden in der ganzen Umgebung keinen Strom. Das hiess auch kein Wasser, natürlich kein PC und ohne PC kein Internet, kein e-mail und kein e-banking. Als um 16.00 Uhr auch noch das Telefon abgestellt wurde mit dem Hinweis auf Band, dass die Rechnung nicht bezahlt sei, war ich kurz vor dem Ausflippen. Das Wochenende lag vor uns und bis am Montag würde sich somit nichts tun! Ich rannte und telefonierte bis am Dienstag abend herum, bis ich endlich wieder telefonieren konnte und bis die Internetlinie auch noch stand, dauerte es nochmals einen Tag. Erst ab Donnerstag konnte ich endlich wieder richtig arbeiten. Ich wurde von Tag zu Tag vertröstet, dabei war es nicht mal mein Fehler gewesen. Ich hatte die Rechnung natürlich bezahlt, doch das Geld war von der Bank noch nicht zur Telecom überwiesen worden.
Mit dem Samstag, 11. November, war der Ultimatum-Tag gekommen und die geballte Ladung an Ärger war kaum mehr zu ertragen. Wegen dem Depot habe ich kaum mehr geschlafen, niemand meldete sich und ich konnte niemanden erreichen. Im dümmsten Moment ging auch noch das Gas aus und ich musste dringend in Savithas Schule, um ihr Zeugnis zu unterschreiben und weiter in die Stadt um 100 Sachen zu erledigen. Was blieb mir also anderes übrig, als mich zusammen zu reissen und den Tag in Angriff zu nehmen?
Zuerst zur Schule: Savitha und ich trabten bei jeder Lehrerin vor und ich musste mir anhören, ob Savitha besser, gleich oder schlechter abgeschlossen hat, als bei der letzten Prüfung. Das wusste ich ja bereits von den Prüfungsblättern, die ich zu Hause unterschrieben hatte. Savithas Klassenlehrerin hat mich nicht mal eines Blickes gewürdigt, geschweige denn mich begrüsst oder sich gar vorgestellt. Savitha hielt mich fest, versteckte sich hinter mir, obwohl sie mir ja längst bis zur Schulter reicht und ich musste mir von der ollen Tante sagen lassen, dass Savitha sich gefälligst am Riemen reissen soll für die Weihnachtsprüfungen. Die war wirklich eklig und ich mochte mich auch nicht mit ihr anlegen. Ich hatte keine Energie mehr. Aber ich verstehe, dass Savitha sie nicht mag. Ich unterschrieb kommentarlos das Zeugnis und dann gingen wir bei den anderen Lehrerinnen vorbei, die um vieles netter waren und wo Savitha auch gerühmt wurde, dass sie dieses Mal den einen oder anderen Punkt mehr geschafft hat.
Aber ehrlich gesagt, hatte ich so viele andere Sorgen um die Ohren, dass ich mich deswegen nicht auch noch aufregen wollte. Die Telecom war ein Dauerärgernis und im Gas-Gepot hiess es, dass sie im Moment keinen Vorrat haben. Und was noch? Der Mann zauberte dann aber doch noch eine Flasche hervor. Ich war völlig am Ende mit den Nerven. In meiner Not ging ich ins Geethanjlai hinüber und setzte mich zu Hans in den Herbalgarden, wo ich mich bei ihm ausweinte. Alles schien gegen mich zu sein und ich konnte kaum mehr. Für alles muss ich alleine sorgen, mich um alles kümmern und alles selber ausbaden. Ich renne und renne und renne... Völlig geschafft ging ich nach Hause, verkroch mich unter die Decke und suhlte mich im Selbstmitleid.
„Doch wenn man meint, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her...“ – und es kam eines. Mr. Vijayan, der ältere Bruder von Shaji rief am Abend an und informierte mich, dass ich mein Depot am Montag um 14.00 Uhr bekomme! Halleluja!!! Es gab dann aber drei zermürbende Anläufe, bis ich endlich am Mittwoch, 15. November an mein Geld kam und noch bei der Geldübergabe wollte mir Vijayan den Betrag drücken. Ich hatte zwar 4 „Bodyguards“ bei mir, doch die Verhandlungen führte ich alleine. Es ging knallhart zu und her, doch ich habe mich wie eine Löwin gewehrt und als Schlussbouquet legte ich eine filmreife tränenreiche Bollywood-Szene hin, so dass Vijayan weich wurde ich ich doch noch zu meinem vollen Betrag kam! Judihui!!! Danach hätte ich vor Freue schreien können, aber ich war so ausgelaugt, dass ich nur noch froh war, alles überstanden zu haben. Endlich war dieses Kapitel erledigt. Es war so mühsam gewesen und hat mir seit Mai die meiste Energie gekostet – ich konnte kaum mehr und ging nur noch auf dem Zahnfleisch. Auf der anderen Seite bin ich froh, dass ich für mein Recht gekämpft habe und dass ich durchgehalten habe. Ich darf wirklich stolz auf mich sein!
Danach war ich die restlichen Tage damit beschäftigt, alles für meine Abreise vorzubereiten. Es gab zu Hause viel zu tun und noch mehr fürs Geethanjali. Kulturell lief diesen Monat nicht viel und ausser einem Kinoabend mit Gopikas, wo wir zusammen einen „Megahit“ in Malayalam schauten, hatte ich keine Zeit für den Ausgang. Doch dann war endlich alles soweit und ich konnte mit gutem Gewissen an meine Ferien denken.
Und jetzt gibt es nur noch eines: weg von hier! Endlich mal richtig ausspannen, erholen, mich verwöhnen lassen und keine Probleme! Nur geniessen! Ich freue mich und kann den Abflug kaum erwarten. Endlich mal keine Verantwortung mehr für alle tragen zu müssen! Die ersten Tage werde ich bei meiner Schwester Karin und ihrer Familie verbringen und meinen kleinen Neffen Lukas kennen lernen, der am 6. Janaur in diesem Jahr zur Welt kam. Danach bin ich in Bern und kümmere mich um ein neues 5-Jahres-Business-Visum. Eine Woche verbringen Mami und ich in einem schönen Wellnesshotel und anschliessend geht es auf die Lenzerheide, wo mich hoffentlich ein richtig strenger Winter erwartet. Ich freue mich auf die Vorweihnachtszeit mit Adventsmarkt, Kerzen, duftenden Tannenzweigen, Lebkuchen und Mandarinen. Weihnachten feiern wir alle bei Karin zu Hause und anschliessend nochmals ruhig auf der Lenzerheide mit Mami und Papi. Natürlich werde ich auch vom grossen Winterangebot Gebrauch machen und wer weiss, vielleicht wage ich mich sogar auf die Skis, sicher aber aufs Eis und ich freue mich auf erholsame Spaziergänge um den schönen zugefrorenen Heidsee. Die frische Bergluft, der Schnee, Sonnenschein – das wird mir bestimmt gut tun! Muss das schön sein!!! Ich kann es noch kaum glauben, dass ich das alles bald erleben darf!
Ich weiss auch jetzt schon, dass ich nach diesen 6 Wochen wieder voller Energie und Elan bin und mich sehr auf „zu Hause“ freue, was natürlich hier ist bei Savitha, Valsala, den Hunden. Ich freue mich auf Gopikas, die Gäste und mein Leben hier. Ich werde meinen neuen Lebensabschnitt in Angriff nehmen und freue mich schon jetzt auf neue Herausforderungen...
Ich wünsche allen eine schöne Adventszeit, frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Ich werde mich Ende Januar wieder melden und bis dahin lasse ich mich einfach treiben...
Liebe Grüsse
Yvonne
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